Atom, Atom, ein Lichtlein brennt
Anscheinend bin ich in mancher Hinsicht etwas unsensibel. Kürzlich war ich Kaffee trinken mit zwei Bekannten, und das Thema kam auf den GAU in Japan. Beide Frauen merkten mit bebender Stimme an, wie sehr sie die Ereignisse emotional mitnehmen würden, wie traurig sie seien und dass sie an nichts anderes denken könnten ("Ich würde auf jeden Fall auch Kinder aus Japan aufnehmen, die mal rausmüssen und was Schönes erleben müssen!", Zitat Frau A.). Etwas unruhig saß ich daneben. Erstens hatte ich keine Lust, in den Wettbewerb, wer am traurigsten sei, einzusteigen. Zweitens bin ich gar nicht traurig. Drittens ging mir das nach einer halben Stunde so auf die Nerven, dass ich innerlich und äußerlich einen Themenwechsel herbeiwünschte - erfolglos. Die japanischen Kinder, ihr wisst schon.
Versteh ich nicht. Beide Damen mag ich sehr, eigentlich zeichnen sie sich durch recht vernünftige Ansichten aus. Wo kommt das her? Haitianischen Kindern hätten sie sicher kein Obdach gewährt, ganz abgesehen, dass sie um deren Häuser geweint hätten. Aber ach, vielleicht liegt es an mir. Manchmal bin ich ja ganz dankbar für meine Distanzierungsfähigkeit.
Generell sehe ich natürlich den Unsinn von Atomkraftwerken ein, vor allem, da ich seit Mittwoch folgende Zahlen kenne, die mir bis dato unbekannt waren:
Das Uran, das offensichtlich für die Atomspaltung nötig ist, wird noch für etwa 150 Jahre reichen. Die radioaktiven Abfälle müssen 1 Million Jahre gelagert werden, bis sie nicht mehr strahlen. Merkt jemand die Unverhältnismäßigkeit?
Die Argumentation, dass Atomstrom somit unendlich verfügbar sei und sauber hergestellt wird, geht damit jedenfalls schon mal flöten. 1 Million Jahre. Da gibts ja die Erde wahrscheinlich gar nicht mehr. Da könnte ich allerdings auch heulen.
Versteh ich nicht. Beide Damen mag ich sehr, eigentlich zeichnen sie sich durch recht vernünftige Ansichten aus. Wo kommt das her? Haitianischen Kindern hätten sie sicher kein Obdach gewährt, ganz abgesehen, dass sie um deren Häuser geweint hätten. Aber ach, vielleicht liegt es an mir. Manchmal bin ich ja ganz dankbar für meine Distanzierungsfähigkeit.
Generell sehe ich natürlich den Unsinn von Atomkraftwerken ein, vor allem, da ich seit Mittwoch folgende Zahlen kenne, die mir bis dato unbekannt waren:
Das Uran, das offensichtlich für die Atomspaltung nötig ist, wird noch für etwa 150 Jahre reichen. Die radioaktiven Abfälle müssen 1 Million Jahre gelagert werden, bis sie nicht mehr strahlen. Merkt jemand die Unverhältnismäßigkeit?
Die Argumentation, dass Atomstrom somit unendlich verfügbar sei und sauber hergestellt wird, geht damit jedenfalls schon mal flöten. 1 Million Jahre. Da gibts ja die Erde wahrscheinlich gar nicht mehr. Da könnte ich allerdings auch heulen.
sakra - 15. Apr, 10:27