When times go by
Der größte Vorteil der Arbeitslosigkeit: ich habe Zeit.
Der größte Nachteil der Arbeitslosigkeit: ich habe Zeit.
So lange ich etwas zu tun habe, Leute treffe (und ich bin zumindest in der komfortablen Situation, relativ viele Studenten, im Schichtdienst Arbeitende oder Erwerbslose zu kennen, die manchmal auch tagsüber Langeweile haben oder zumindest willens sind, meiner Langeweile Abhilfe zu schaffen), ist auch alles gut. Aber wehe, ein Tag liegt leer ohne Aufgabe vor mir! Es ist wahnsinnig anstrengend, selbst Struktur in so einen Tag zu bringen. Aber die Flexibilität ist natürlich enorm. Gestern war ich einfach mal so einen Tag auf Sylt, konnte durch den heldenhaften Einsatz meines Lieblingsscrabblegegners ein Strandkorbticket in meinen Besitz bringen und fläzte somit windgeschützt in der Sonne herum, einen englischen Elizabeth-George-Krimi lesend und Kekse aus der Sylt-Bäckerei mümmelnd. Das war fein, und das i-Tüpfelchen des Ganzen war, dass Karl Dall auch in der Fußgängerzone war, als ich auf dem Rückweg zum Bahnhof war. Im Zug gabs dann Würstchen und Bier aus dem Supermarkt. Wenn ich mal Kinder habe, mache ich so was ständig mit denen!
So viel also zu den Vorteilen. Heute hänge ich so zu Hause rum, habe zu wenig Aufgaben für zu viel Zeit und habe auf einem kleinen Stadtbummel etwas erschrocken festgestellt, dass es meiner Laune gut tut, Unterwäsche zu kaufen. Eigentlich verdränge ich die kleine Tussi in mir sehr gerne, und mein Geld habe ich in letzter Zeit bevorzugt für Reisen ausgegeben, ich war wirklich lange nicht mehr shoppen. Daher war ich der festen Überzeugung, dass profaner Konsum keinesfalls meinen Seelenfrieden befördert. Tut er aber doch. Mist. Schon wieder eine Selbstbildkorrektur fällig, wie ärgerlich...
Meinen Jadgtrieb habe ich sonst in der Stadtbücherei ersatzbefriedigt. Es gibt fast nichts Schöneres, als den online-Katalog nach lange gesuchten Werken zu durchsuchen. Gefunden werden die Bücher fast immer, sind aber meist ausgeliehen. Vormerken wäre unsportlich und kostet auch noch einen Euro, also bitte! Die Herausforderung und der schönste Moment ist also, das Gewünschte im "ausleihfähig"-Status zu finden, und dann wie von der Tarantel gestochen in die entsprechende Abteilung zu sausen. Man weiß ja nie, wie viele gerade auf dieselbe Idee kommen! Dann fieberhaft suchen, finden, nach Hause nehmen, lesen.
Aktuell: Jonathan Littell. Schwere Kost, und das in JEDEM Sinne. Die Hardcover-Ausgabe wiegt laut Küchenwaage 1,5 Kilo - definitiv nichts für die Badewanne.
Der größte Nachteil der Arbeitslosigkeit: ich habe Zeit.
So lange ich etwas zu tun habe, Leute treffe (und ich bin zumindest in der komfortablen Situation, relativ viele Studenten, im Schichtdienst Arbeitende oder Erwerbslose zu kennen, die manchmal auch tagsüber Langeweile haben oder zumindest willens sind, meiner Langeweile Abhilfe zu schaffen), ist auch alles gut. Aber wehe, ein Tag liegt leer ohne Aufgabe vor mir! Es ist wahnsinnig anstrengend, selbst Struktur in so einen Tag zu bringen. Aber die Flexibilität ist natürlich enorm. Gestern war ich einfach mal so einen Tag auf Sylt, konnte durch den heldenhaften Einsatz meines Lieblingsscrabblegegners ein Strandkorbticket in meinen Besitz bringen und fläzte somit windgeschützt in der Sonne herum, einen englischen Elizabeth-George-Krimi lesend und Kekse aus der Sylt-Bäckerei mümmelnd. Das war fein, und das i-Tüpfelchen des Ganzen war, dass Karl Dall auch in der Fußgängerzone war, als ich auf dem Rückweg zum Bahnhof war. Im Zug gabs dann Würstchen und Bier aus dem Supermarkt. Wenn ich mal Kinder habe, mache ich so was ständig mit denen!
So viel also zu den Vorteilen. Heute hänge ich so zu Hause rum, habe zu wenig Aufgaben für zu viel Zeit und habe auf einem kleinen Stadtbummel etwas erschrocken festgestellt, dass es meiner Laune gut tut, Unterwäsche zu kaufen. Eigentlich verdränge ich die kleine Tussi in mir sehr gerne, und mein Geld habe ich in letzter Zeit bevorzugt für Reisen ausgegeben, ich war wirklich lange nicht mehr shoppen. Daher war ich der festen Überzeugung, dass profaner Konsum keinesfalls meinen Seelenfrieden befördert. Tut er aber doch. Mist. Schon wieder eine Selbstbildkorrektur fällig, wie ärgerlich...
Meinen Jadgtrieb habe ich sonst in der Stadtbücherei ersatzbefriedigt. Es gibt fast nichts Schöneres, als den online-Katalog nach lange gesuchten Werken zu durchsuchen. Gefunden werden die Bücher fast immer, sind aber meist ausgeliehen. Vormerken wäre unsportlich und kostet auch noch einen Euro, also bitte! Die Herausforderung und der schönste Moment ist also, das Gewünschte im "ausleihfähig"-Status zu finden, und dann wie von der Tarantel gestochen in die entsprechende Abteilung zu sausen. Man weiß ja nie, wie viele gerade auf dieselbe Idee kommen! Dann fieberhaft suchen, finden, nach Hause nehmen, lesen.
Aktuell: Jonathan Littell. Schwere Kost, und das in JEDEM Sinne. Die Hardcover-Ausgabe wiegt laut Küchenwaage 1,5 Kilo - definitiv nichts für die Badewanne.
sakra - 8. Okt, 16:03