Satz mit x
Norddeutschland zeichnet sich durch einen eklatanten Mangel an Bergen aus. Ich klettere daher gerne in der nächstgrößeren Stadt, wo ich oft meine Wochenenden verbringe. Die Kletteranlage des Deutschen Alpenvereines ist dort sehr schön: groß, Indoor, Outdoor, tolle Boulderecke, und inzwischen habe ich die 5er im Vorstieg ganz gut im Griff.
Doch auch in meiner Heimat gibt es eine Kletteranlage, und gestern war es soweit: Mit der lieben N. ging es per Rad Richtung prekären Stadtteils, in dem der Hort der Körperspannung verortet ist. Die Fahrt war schon abenteuerlich ("Da lang! Nee, da. Hm... wo bin ich denn letztes Mal gefahren? Na ja, da lang ist richtig.") und dauerte deutlich länger als die angekündigten zwanzig Minuten. Als wir dann endlich am Schauplatz ankamen, wartete schon die gesamte selbsternannte Sportelite aus dem Uni-Boulderraum auf uns und musterte uns mit gönnerhaften Blicken. Natürlich hatten sich alle männlichen Teilnehmer die Shirts bereits vom Leib gerissen, um ihre vom Bouldern durchtrainierten Oberkörper zur Schau zur stellen.
Ich finde das meistens etwas unhygienisch. Beim Bouldern stürzt man schließlich auf Plastikmatten, wenn man fällt, und der Gedanke, dass Boulder-Heinz sich vor zwei Minuten mit seinem verschwitzten Oberkörper an der Stelle gerieben hat, an der ich bei meinem nächsten Sturz mit meinem Gesicht lande, erfreut mich nur mäßig. Da helfen auch die dollsten Muskeln und die schönste rasierte Brust nichts. Außerdem ist es so offenkundig narzisstisch, dass ich mich leicht fremdschäme. Ich freue mich auch über meine nett definierten Oberarme und meine Bauchmuskeln, aber deshalb kletter ich doch nicht im Bikini!
Nach diesem innerlichen Sermon wurde uns von der Betreuerin verkündet, dass es zum Üben des Fädelns etwas zu spät am Abend sein, weil es bald dunkel werden würde. N. passte diese Nachricht gar nicht, sie fing an zu quengeln. Ich persönlich hatte nichts gegen bouldern und hing mich ein bißchen an die Griffe, begleitet von den Sprüchen der Uni-Boulder-Fraktion. N. folgte leise maulend, kletterte zwei Meter hoch, rutschte ab, fiel und - verdrehte sich den Arm. Weiterklettern unmöglich, das Geschrei war groß, die Uni-Boulder-Fraktion bekam Futter für neue Sprüche, ausgiebiges Verarzten war angesagt, und sarathepara freute sich über eine Kletterbilanz von exakt fünf Minuten. Ausgestattet mit Dreieckstuch und jammervollen Mienen radelten wir zurück in die Innenstadt. Immerhin haben wir eine schöne Radtour gemacht. Das nächste Mal fahre ich wieder in die andere Stadt zum Klettern.
Doch auch in meiner Heimat gibt es eine Kletteranlage, und gestern war es soweit: Mit der lieben N. ging es per Rad Richtung prekären Stadtteils, in dem der Hort der Körperspannung verortet ist. Die Fahrt war schon abenteuerlich ("Da lang! Nee, da. Hm... wo bin ich denn letztes Mal gefahren? Na ja, da lang ist richtig.") und dauerte deutlich länger als die angekündigten zwanzig Minuten. Als wir dann endlich am Schauplatz ankamen, wartete schon die gesamte selbsternannte Sportelite aus dem Uni-Boulderraum auf uns und musterte uns mit gönnerhaften Blicken. Natürlich hatten sich alle männlichen Teilnehmer die Shirts bereits vom Leib gerissen, um ihre vom Bouldern durchtrainierten Oberkörper zur Schau zur stellen.
Ich finde das meistens etwas unhygienisch. Beim Bouldern stürzt man schließlich auf Plastikmatten, wenn man fällt, und der Gedanke, dass Boulder-Heinz sich vor zwei Minuten mit seinem verschwitzten Oberkörper an der Stelle gerieben hat, an der ich bei meinem nächsten Sturz mit meinem Gesicht lande, erfreut mich nur mäßig. Da helfen auch die dollsten Muskeln und die schönste rasierte Brust nichts. Außerdem ist es so offenkundig narzisstisch, dass ich mich leicht fremdschäme. Ich freue mich auch über meine nett definierten Oberarme und meine Bauchmuskeln, aber deshalb kletter ich doch nicht im Bikini!
Nach diesem innerlichen Sermon wurde uns von der Betreuerin verkündet, dass es zum Üben des Fädelns etwas zu spät am Abend sein, weil es bald dunkel werden würde. N. passte diese Nachricht gar nicht, sie fing an zu quengeln. Ich persönlich hatte nichts gegen bouldern und hing mich ein bißchen an die Griffe, begleitet von den Sprüchen der Uni-Boulder-Fraktion. N. folgte leise maulend, kletterte zwei Meter hoch, rutschte ab, fiel und - verdrehte sich den Arm. Weiterklettern unmöglich, das Geschrei war groß, die Uni-Boulder-Fraktion bekam Futter für neue Sprüche, ausgiebiges Verarzten war angesagt, und sarathepara freute sich über eine Kletterbilanz von exakt fünf Minuten. Ausgestattet mit Dreieckstuch und jammervollen Mienen radelten wir zurück in die Innenstadt. Immerhin haben wir eine schöne Radtour gemacht. Das nächste Mal fahre ich wieder in die andere Stadt zum Klettern.
sakra - 29. Aug, 11:28